Einmal Ungarn und zurück

  • Allgemein
  • 6 Minuten zum Lesen
Sie betrachten gerade Einmal Ungarn und zurück

Am Sonntag, den 23.03.2025 begann eine aufregende Fahrt für einige Schüler/innen der Jahrgangsstufe 8 nach Ungarn. Unser Ziel war die Stadt Györ im Westen Ungarns, genauer gesagt die Audi Hungária Schule. An dieser Schule lernen die Schüler/innen ab der ersten Klasse deutsch, so dass wir uns mit unseren Austauschpartner/innen super verständigen konnten.

Unser Programm wurde von Erasmus+ unterstützt. Dieses Programm hat uns vor allem preislich total entlastet.

Bevor wir abreisten, traf sich unsere Gruppe an mehreren Donnerstagen, um alles Wichtige zu besprechen: den Ablauf der Reise, das Programm in Györ, aber vor allem auch unser Projekt – eine Sammlung von Spielen für große Gruppen.

Am Tag der Abreise versammelten wir uns um 15:20 Uhr am Hauptbahnhof und dann ging es über Berlin mit dem Nachtzug nach Wien und von dort aus mit dem Regionalzug weiter nach Györ. In Györ angekommen, wurden wir herzlich von unseren Austauschpartnern empfangen und fuhren direkt zur Schule, wo das gemeinsame Programm begann.

Nach einem zweiten Frühstück und ein paar Kennenlernspielen haben wir einen Rundgang durch das gesamte Schulgebäude gemacht und mit einem Brainstorming die Projektarbeit begonnen. Um 12:00 Uhr ging es dann zum Audi-Werk, wo wir eine einstündige Führung durch das gesamte Werk bekommen haben. Insbesondere die vielen Roboter haben uns sehr fasziniert.

Um den Tag abzuschließen, sind wir noch in die Stadt gefahren und haben in Kleingruppen eine Stadtrallye gemacht, wobei wir uns besser kennengelernt und zusätzlich auch viel von der Stadt gesehen haben. Danach sind wir zurück zur Schule gelaufen, wo wir von unseren Gasteltern abgeholt wurden oder wir sind mit unseren Austauschpartnern nach Hause gelaufen. Viele von uns sind früh ins Bett gegangen, weil der Tag zwar superschön, aber total anstrengend war.

Am Dienstag ging es dann um 8:30 Uhr wieder in der Schule los. Wir haben 2 Stunden in Kleingruppen an verschiedenen Spielmöglichkeiten für große Gruppen gearbeitet, bevor es um 12:00 Uhr Mittagessen gab. Die unterschiedlichen Spiele haben wir danach in der Sporthalle ausprobiert. Am Nachmittag sind viele von uns dann in die Stadt gefahren oder haben etwas anderes gemacht, meistens gemeinsam mit anderen Austauschpaaren.

Am Mittwoch ging es dann schon früh nach Budapest. Dort haben wir uns als erstes die Budaer Burg angeguckt und zum Glück war es gar nicht so voll. Besonders eindrucksvoll war die Kirche inmitten der Budaer Burg. Dann sind wir über die Kettenbrücke in die Innenstadt gelaufen und hatten dort eine Stunde Freizeit. Am Nachmittag besuchten wir gemeinsam das Haus der ungarischen Musik. In diesem Museum kann man interaktiv Musik erfahren. Zum Abschluss sind wir mit der U-Bahn nach Kelenföld gefahren um dort in einem Einkaufszentrum namens ‚Etele‘ ein bisschen zu Stöbern.

An unserem letzten Tag in Ungarn besuchten wir ein Ökozentrum in Dunasziget, wo wir als Erstes unser Mittagessen „Langallo“ vorbereitet haben. Langallo ist ein ungarisches herzhaftes Gebäck, so ähnlich wie Flammkuchen, nur mit sehr dickem Boden. Dieses Gebäck wurde gebacken, während wir eine 2-stündige Kanufahrt in 10er Kanus durch einen Fluss am Öko-Zentrum gemacht haben. Das war total schön und man hat viel von der unberührten Natur gesehen. Als wir wieder an unserem Startpunkt ankamen, durften wir direkt unseren selbstgebackenen Langallo essen. Er war sehr lecker und hat uns so auch einen Einblick in typisch ungarisches Essen gegeben. Nach dem Essen haben wir uns eine Ausstellung über die Natur und ihre Bewohner angeschaut, wobei wir selbst auch interaktiv mitmachen durften. Um 14 Uhr sind wir nach Györ zurückgefahren, um unsere Koffer zu packen, denn leider mussten wir uns an diesem Tag schweren Herzens von unseren Austauschpartnern verabschieden.

Die Nacht verlief ähnlich wie auf der Hinfahrt: Betten beziehen, noch eine Kleinigkeit essen und das Frühstück für den nächsten Tag bestellen. Danach nutzten wir die Zeit bis zum Schlafen und auch die Nacht unterschiedlich. Um kurz nach 11 kamen wir dann am nächsten Morgen wieder in Bielefeld an, wo wir von unseren Familien herzlich begrüßt wurden.

Mit vielen Erinnerungen an diese schöne Reise und die tolle Gruppe kehrten wir zurück – voller Vorfreude auf den Besuch unserer Partner/innen im September. Wir sind alle unglaublich froh, dass wir im Rahmen von Erasmus+ in den Alltag einer anderen Familie eintauchen durften, unsere kulturellen Kompetenzen erweitern und neue interessante Menschen kennenlernen konnten.

Luise Link und Maala Puissant

Und dann war es endlich so weit: Vom 15. -19. September besuchten uns unsere ungarischen Partner in Bielefeld, um gemeinsam unser Projekt zu beenden, aber auch um die im März geschlossenen Freundschaften aufzufrischen.

Nach einer langen Nacht im Zug begrüßten wir unsere Gäste am Montagmorgen am Hauptbahnhof und von dort ging es zum gemeinsamen Frühstück ans Helmholtz-Gymnasium. Nach einer kurzen Schulführung spazierten wir bei bestem Wetter durch die Stadt zur Schüco-Arena und erhielten dort eine Stadionführung, die uns nicht nur mit den Geheimnissen der Arminia bekanntmachte, sondern auch mit den Bedürfnissen eines Stadionrasens und den Abgründen der gegnerischen Fans. Der Rest des Nachmittags fand dann in den Familien statt.

Der Dienstag begann mit einem gemeinsamen Unterrichtsbesuch, bevor wir uns dann der Verschriftlichung der Spielregeln für unsere Projektspiele widmeten. Die Spiele sollen schließlich den Sportfachschaften an beiden Schulen für die jüngeren Jahrgänge zur Verfügung gestellt werden. Nach getaner Arbeit gehörte zum Abschluss des Tages ein Besuch auf dem Sparrenburgturm zum Programm, bevor sich die verschiedenen Gruppen in ihr privates Nachmittags- und Abendprogramm verabschiedeten: Vom gemeinsamen Kochen übers Trampolinspringen bis hin zu Spiele- und Filmabenden war alles dabei.

Und am Mittwoch hieß es dann ausprobieren, wie gut die Spielesammlung bei Kindern ankommt. Die Klasse 6B stellte sich bereitwillig zur Verfügung, um die Spiele in der Aula unter Anleitung der bestens vorbereiteten deutsch-ungarischen Gruppe zu testen. Dabei waren „Blume in der Mitte“ und „Karottenziehen“ die absoluten Favoriten. Und weil sich alle noch nicht genug bewegt hatten, ging es im Anschluss zum Klettern in den Speicher des Deutschen Alpenvereins zum Klettern, wo unsere sportbegeisterte Gruppe zu Hochform auflief.

Aber viel zu schnell ging die Woche wieder vorbei. Am letzten Tag unseres Austausches fuhren wir nach Dortmund ins Fußball-Museum und feierten zum Abschluss eine gemeinsame Grillparty. Für Deutsche und Ungarn war klar, wir wollen weiterhin in Kontakt bleiben und auch den nachfolgenden Jahrgängen die Erfahrung deutsch-ungarischer Freundschaft ermöglichen.

Susanne Puissant