Handeln – gegen das Vergessen…

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In Bielefeld sind nun 321 Stolpersteine zu finden. Am Freitag, den 12.12. 25 wurden davon 15 (jeder finanziert durch eine Patenschaft) an vier weiteren Stellen in der Stadt verlegt – und zwar von dem Künstler Gunter Demnig persönlich.

Auch das Helmholtz-Gymnasium war dabei, erneut die gesamte Klasse 9e, die die seit 2023 bestehende Kooperation mit der Stolperstein-Initiative Bielefeld maßgeblich prägt, und gestaltete die Verlegung der vier Steine für die Familie Strauss in der Viktoriastraße 61 sehr würdevoll.

Unter der Leitung der Kollegin Susanne Puissant präsentierten 13 Schülerinnen und Schüler des Blechbläserensembles das Stück Benediction (The Lord bless you), einen Segenswunsch, der einmal mehr unter die Haut ging, gilt er doch vier Personen der jüdischen Familie Strauss, die durch die Naziherrschaft ihr Leben verloren haben bzw. aus ihrem Heimatland vertrieben wurden.

Zwei von ihnen waren Helmholtz-Schüler (damals noch Oberrealschule): Hans und Alfred Strauss, der erste deportiert und 1945 mit 23 Jahren im KZ Dachau ermordet, der zweite gezwungenermaßen 1938 mit 13 Jahren nach Amerika emigriert, ohne seine Familie jemals wieder gesehen zu haben. Die Schülerin Ivana Janković verlas die Biographien der Familienmitglieder, per Videocall aus München zugeschaltet war die ganze Zeit die Enkelin von Alfred Strauss, die ihre Rührung über so viel Anteilnahme nicht verbergen konnte.

„NIE WIEDER, NIE WIEDER darf es so etwas geben“, so hören wir es an vielen Stellen auf der Welt, laut zum Teil. Am Freitag waren es eher die leiseren Töne, die überzeugten, vor allem aber das Handeln gegen das Vergessen.

Karen Wiegelmann